FDP ignoriert Gefahr einer dritten Corona-Welle
In einem Brief an die Kantonsregierung fordert die St.Galler FDP, dass diese beim Bundesrat «interveniert». Zudem sollen die Kantone gemäss FDP «so bald als möglich wieder das Heft in die Hand nehmen». Die GRÜNEN stellen sich dieser Forderung entgegen und appellieren an die FDP, die Gefahr einer dritten Welle nicht zu ignorieren.
Während sich die Ansteckungszahlen der mutierten Variante des Corona-Virus wöchentlich verdoppeln und in einigen Kantonen der Reproduktionswert wieder über 1 liegt, fordert die St.Galler FDP den raschen Ausstieg aus dem Lockdown. Daniel Bosshard, Kantonalpräsident der GRÜNEN, meint dazu: «Auch wenn wir alle das Ende des Lockdowns und die Rückkehr zur Normalität herbeisehnen, sind angesichts einer möglichen dritten Corona-Welle solche Forderungen verfrüht. Anstelle von Lockerungen müsste vielmehr über gezielte zusätzliche Massnahmen diskutiert werden.» Die Vermeidung einer dritten Corona-Welle hat höchste Priorität, sowohl für die Gesundheit der Bevölkerung als auch für die Wirtschaft.
Die GRÜNEN wollen zudem nicht, dass die Kantone schnellstmöglich wieder das Heft in die Hand nehmen. Einerseits darf es bei den Massnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie nicht wieder zu kantonalen Alleingängen kommen, andererseits haben einzelne Kantone und insbesondere der Kanton St.Gallen während der zweiten Corona-Welle eine zu lockere Corona-Politik betrieben. Durch ein früheres Einschreiten des Bundes hätten damals viele Todesfälle verhindert werden können. Die GRÜNEN erwarten von der Regierung, dass diese den Forderungen der FDP nicht nachkommt und sich nicht wie bereits im Herbst 2020 wieder gegen den Bundesrat auflehnt.