Kantonsspital St.Gallen versäumt Energiewende
Das als «Generationenprojekt» bezeichnete Neubauprojekt des Kantonsspitals umfasst den Bau einer Tiefgarage mit 450 Parkplätzen. Nun stellt sich heraus, dass darin keine einzige Elektro-Ladestation erstellt wird. Das Kantonsspital verpasst die Chance, einen Beitrag zur Energiewende zu leisten, kritisieren die GRÜNEN.
Die Zahl der Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen und wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Parallel dazu steigt der Bedarf an Ladeinfrastruktur. Ein ausreichendes Angebot an Elektro-Ladestationen ist wichtig, um die Transformation vom heute weitgehend fossil betriebenen Motorfahrzeugverkehr hin zur klimafreundlicheren Elektromobilität nicht auszubremsen. Der Kanton St.Gallen hat sich mit Blick auf seine Vorbildfunktion vorgenommen, dass wenigstens 10 Prozent der Parkplätze auf kantonseigenen Grundstücken mit Ladestationen für Elektrofahrzeuge ausgerüstet werden.
Das Neubauprojekt des Kantonsspitals St.Gallen umfasst unter anderem den Bau einer neuen Tiefgarage mit 450 Parkplätzen. In einer Interpellation wollte der grüne Kantonsrat Daniel Bosshard wissen, wie viele dieser Parkplätze mit einer Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge ausgerüstet werden. Die Antwort der Regierung legt nun dar, dass keine einzige Ladestation für Elektrofahrzeuge geschaffen wird. Es ist lediglich die Infrastruktur für eine spätere Nachrüstung für höchstens 12 Parkplätze vorgesehen, was einer Elektrifizierungsquote von gerade einmal 2.7 Prozent entsprechen würde. Eine spätere Nachrüstung hat deutlich höhere Kosten zur Folge, welche vermeidbar gewesen wären. In Anbetracht der angespannten Finanzlage der Spitäler und der dringend notwendigen Energiewende zeugt dies von wenig Weitsicht. Ein echtes Generationenprojekt sieht anders aus.