Mit einer Interpellation regten die grünen Kantonsrätinnen Jeannette Losa, Margot Benz und Tanja Zschokke einen Sessionshalbtag an, an dem das Mikrofon nur den Frauen offenstehen sollte. Damit wollten Sie ein Zeichen anlässlich des Jubiläums «50 Jahre Frauenstimmrecht» setzen und darauf aufmerksam machen, dass die Frauen im Kantonsrat auch heute noch stark in der Minderheit sind. Dank der Unterstützung des Ratspräsidiums konnte das «offene Mikrofon für Kantonsrätinnen» am Dienstagmorgen der Septembersession stattfinden. Es wurden ausschliesslich Geschäfte behandelt, die aus den Departementen der beiden Regierungsrätinnen stammten und durch Kommissionen unter dem Vorsitz weiblicher Ratsmitglieder beraten wurden. Die Fraktionen GRÜNE, SP und Die Mitte sowie die GLP-Gruppe setzten wie vereinbart Frauen als Sprecherinnen ein. So waren die Debatten für einmal weiblich dominiert: 33 Frauenvoten standen 18 Männervoten gegenüber. Die Initiantinnen zeigten sich erfreut über den Erfolg, obschon SVP und FDP sich nicht zu einer Beteiligung durchringen konnten und es zeitweise den Anschein machte, als versuchten einige SVP-Kantonsräte die Aktion durch extra-lange Voten zu sabotieren. Im Anschluss versammelten sich die Kantons- und Regierungsrätinnen für ein gemeinsames Foto.