GRÜNE fordern Fr. 100’000 für humanitäre Hilfe in Gaza
Der Kanton St.Gallen hat Ende Oktober zwei verletzte Kinder aus Gaza zur medizinischen Behandlung aufgenommen. Doch im Gazastreifen warten weiterhin Tausende verletzte Kinder auf Hilfe. Deshalb fordern die GRÜNEN Fr. 100’000 aus dem Lotteriefonds für direkte humanitäre Unterstützung vor Ort.
Im Jahr 2024 hat der Kanton St.Gallen Fr. 20’000 aus dem Lotteriefonds an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) für humanitäre Hilfe im Gazastreifen gesprochen. Ende Oktober 2025 hat der Kanton gemeinsam mit Appenzell Ausserrhoden zudem zwei schwer verletzte Kinder aus Gaza zur medizinischen Behandlung aufgenommen – ein wichtiges Zeichen der Solidarität. Falls die Krankenversicherer die Kostenübernahme ablehnen, werden die Behandlungskosten aus dem Lotteriefonds gedeckt.
Die bisher geleistete Hilfe war ein wichtiger erster Schritt. Im Verhältnis zu den vorhandenen Möglichkeiten kann der Kanton St.Gallen jedoch mehr leisten. Nun braucht es zusätzlich Unterstützung vor Ort, wo die Not weiterhin akut ist. Tausende von Menschen, darunter viele Kinder, benötigen dringend medizinische Hilfe.
Antrag in der Wintersession
Die GRÜNEN werden in der Wintersession des Kantonsrates einen Antrag einreichen, um den Lotteriefonds für die Katastrophenhilfe weiterhin bei Fr. 400’000 zu belassen. Der Kredit wurde im Jahr 2025 mit einem Nachtragskredit von Fr. 300’000 auf Fr. 400’000 angehoben, als Reaktion auf die humanitäre Lage in der Ukraine. Im Hinblick auf das Entlastungspaket 2026 ist der Antrag vertretbar, da das Geld aus dem zweckgebundenen Lotteriefonds stammt und nicht aus dem ordentlichen Staatshaushalt.
Aus Sicht der GRÜNEN gibt es keinen sachlichen Grund, diesen Betrag 2026 wieder zu senken. Angesichts der aktuellen Lage im Gazastreifen und der weltweit zunehmenden humanitären Krisen ist es sinnvoll, die Mittel auf diesem Niveau zu halten und mindestens Fr. 100’000 gezielt für direkte Hilfe vor Ort im Gazastreifen einzusetzen. Der Antrag wird auch von der SP im Kantonsrat unterstützt.