
Alles geht den Bach runter
Erneut ist der Goldacher Dorfbach massiv verschmutzt worden – diesmal durch eine grosse Menge Dieseltreibstoff von der Autobahn. Erst im August 2024 hatte eine unbekannte Substanz das Wasser derart vergiftet, dass Fische starben und wahrscheinlich auch Mikrolebewesen auf einer grösseren Strecke vernichtet wurden. Doch zu diesem Vorfall wurden bis heute keine weiteren Informationen veröffentlicht.
Wie gross ist der Schaden? Welche Substanz war im Spiel? Wurde die Quelle oder ein Verursacher ermittelt? Weder Polizei noch Staatsanwaltschaft geben Auskunft – stattdessen heisst es, wir hätten „keinen Anspruch auf eine Beantwortung der Fragen.“
Dass solche Verschmutzungs-Unfälle geschehen, ist schlimm genug. Doch noch erschreckender ist die mangelnde Transparenz. Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu erfahren, wie es dazu kam, wer verantwortlich ist und welche Massnahmen künftig solche Vorfälle verhindern sollen.
Jüngst entschied die St. Galler Regierung, landwirtschaftliche Betriebe finanziell zu unterstützen, deren Böden durch PFAS belastet sind. Ein richtiger Schritt – aber sollte die Bevölkerung nicht auch wissen, woher diese Verschmutzung stammt und wer dafür haftet? Es geht hier um nichts weniger als um unsere Gewässer, deren Lebewesen, unsere Gesundheit und nicht zuletzt auch um viel Steuergelder.
Die verschiedenen Fälle zeigen: Der Schutz unserer Gewässer wird immer noch nicht ernst genug genommen. Offenbar fehlt es an Sensibilität und Kompetenz bei den zuständigen Behörden.
Wie viel muss noch den Bach hinuntergehen, bis endlich gehandelt wird?