Windenergie in Schänis?

Am Montagabend, 12. Juni 2023, fand in der Aula der Oberstufe Schänis ein öffentlicher Informationsanlass zum Thema Windenergie statt.

Die folgenden Fachleute im Bereich Energie, Windenergie, Naturschutz und Fledermausschutz haben zum Thema jeweils ein kurzweiliges Referat gehalten:

Jürg Rohrer

Professor am Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen an der ZHAW, Leiter Forschungsgruppe Erneuerbare Energien, Präsident Energieallianz Linth

Jürg Rohrer thematisierte den dringenden Bedarf an erneuerbaren Energien durch die Bestrebungen im Kampf gegen den Klimawandel, insbesondere durch den steigenden Strombedarf auf Grund der Abschaltung von unsicheren Kernkraftwerken und die Elektrifizierung von Heizungen und Verkehr.

Oliver Waldvogel

Projektleiter Suisse Eole: Nationale Vereinigung zur Förderung der Windenergie in der Schweiz – Geschäftsstelle Deutschschweiz

Oliver Waldvogel referierte über das hohe Energiepotenzial von Windkraft insbesondere in den Wintermonaten, in denen Photovoltaikanlagen im Flachland wenig Strom liefern. Auch thematisiert wurde die technischen Effizienzverbesserungen von Windenergieanlagen und den kleinen ökologischen Eingriff, der Windenergie im Gegensatz zu anderen Energiequellen verursacht.

Cornia Del Fabbro

Geschäftsführerin Pro Natura SG/AR/AI

Corina Del Fabbro zeigte dem interessierten Publikum das Konfliktpotenzial zwischen Natur- und Klimaschutz auf. Erste Abklärungen in Schänis zeigen, dass für Pro Natura der Bau von Windenergienalagen in Schänis, unter Einhaltung der örtlichen Naturschutzzonen, aus Sicht des Naturschutzes in Frage kommen würde. Insgesamt sei die Bedrohung der Natur durch den Klimawandel so gross, dass Windenergieanlagen die Natur an geeignetem Standort stärker schützen als stören.

Hubert Krättli

Geschäftsführer der Schweizerischen Koordinationsstelle für Fledermausschutz

Hubert Krättli hat über die Physiologie und Lebensweise von Fledermäusen referiert und aufgezeigt, dass diese bei starkem Wind nicht ausfliegen. Tendenziell sind damit gut geeignete Windenergiezonen auch gleichzeitig solche, die Fledermäuse von Natur aus meiden. Trotzdem werden bei Planungen von Windenergieanlagen Vorkommen von bedrohten Fledermausarten berücksichtigt und wo nötig vermieden, vermindert oder kompensiert.

Interessiertes Publikum

Durch den Abend geführt hat David Rogg, Vorstandsmitglied der Grünen Linth. Das Publikum hat interessiert zugehört, viele Fragen gestellt und auch nach der Verstaltung mit den Referierenden noch ausgetauscht. Die Grünen Linth danken für das grosse Intersse und das zahlreiche Erscheinen.

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