Die Grünen Rapperswil-Jona haben an ihrer Mitgliederversammlung alternative Wege zum Stadttunnel diskutiert und Alternativen aufgezeigt. Der Stadtrat von Rapperswil-Jona verkauft den milliardenteuren Tunnel als Lösung für den Durchgangsverkehr auf der Nord-Süd-Achse. Eine dadurch zu erwartende Verkehrszunahme soll durch die «Ohnehin-Massnahmen» vermieden werden.

Die kürzlich erstellte Testplanung von drei Planungsbüros zur Stadtentwicklung beurteilen die Ohnehin-Massnahmen jedoch als zu wenig weit gehend und die Tunnelportale als markanten Eingriff in das Stadtbild von Rapperswil-Jona. Dass die vorliegende Planung nicht weiterführt, hat der Verkehrsexperte und ETH-Professor Kay Axhausen kürzlich im Tages-Anzeiger wie folgt beschrieben: «Wir haben in der Vergangenheit einfach die Kapazitäten und die Geschwindigkeiten ausgebaut und Überraschung: Die Leute sind mehr Auto gefahren».

Wenn wir für die Stadt Rapperswil-Jona eine Entlastung vom weiteren Wachstum des motorisierten Individualverkehrs erreichen wollen, gibt es nach Ansicht der Grünen nur folgenden Weg:

  • Die Autofahrten zur anderen Seeseite dauern via A3/A15 praktisch gleich lang wie via Seedamm. Der Durchgangsverkehr ist deshalb konsequent via A3/A15 umzulenken mit einem konsequenten Verkehrsmanagement und zu vermeiden mit einem starken regionalen Netz für den Öffentlichen Verkehr sowie Fuss- und Veloverkehr. Zudem ist eine siedlungsorientierte Gestaltung inklusive Temporeduktion aller Verkehrsachsen in Rapperswil-Jona anzustreben, um die Durchfahrt weiter zu verlangsamen.
  • Zudem müssen die Stadt und der Kanton im Gesamtverkehrskonzept einen stärkeren planerischen Fokus auf den Fuss- und Veloverkehr sowie auf den öffentlichen Verkehr Wir müssen dafür sorgen, dass wir eine Stadt der kurzen Wege realisieren, wo wir alle Bedürfnisse des Alltags in Geh- oder Velodistanz problemlos und schnell erreichen können. Dazu ist dem Autoverkehr weniger und dem Fuss- sowie Veloverkehr mehr Platz zu verschaffen. Dies gelingt mit Tempo 30 auch auf verkehrsorientierten Strassen, einer konsequenten Umwidmung von Fahrspuren und Parkplätzen für den Fuss- und Veloverkehr sowie einer hohen Aufenthaltsqualität in den Strassenräumen.

Bei einer Zustimmung zum Stadttunnel besteht die Gefahr, dass die (limitierten) Kräfte der Stadt weiterhin auf die Planung des Tunnels und nicht auf die Alternativen fokussiert werden. Die Jahre seit der ersten Tunnelabstimmung im 2011 haben gezeigt, dass das Festhalten an einer Planung zum Tunnel die weitere Entwicklung der Stadt mehr behindert als begünstigt. Die Grünen Rapperswil-Jona sind deshalb der Überzeugung, dass nur ein Nein zum Tunnel den Weg für eine zukunftsgerichtete Vision für Rapperswil-Jona frei macht.