Zigaretten auf Spielplätzen gefährden Kinder. Das Rauchen auf Spielplätzen und das unachtsame Wegwerfen von Zigarettenstummeln sind leidige Phänomene, die in den letzten Jahren zugenommen haben. Passivrauchen ist auch im Freien schädlich. Zudem steht das Rauchen auf Spielplätzen im Widerspruch zu den staatlichen Bemühungen im Bereich der Tabakprävention, denn Kinder sind sehr gute Beobachter und lernen hauptsächlich durch das Nachahmen von Vorbildern. Überdies kann das Verschlucken eines einzigen Zigarettenstummels bei einem Kleinkind zu einer schweren Vergiftung führen. Für die Kantonsrätinnen Jeannette Losa (GRÜNE) und Sarah Noger-Engeler (GLP) ist unverständlich, dass Kinder auf einem speziell für sie vorgesehenen Areal nicht besser vor diesen Gefahren geschützt werden. Sie haben deshalb in der Septembersession eine Motion für ein generelles gesetzliches Rauchverbot auf Kinderspielplätzen im Kanton St.Gallen eingereicht.

Im Rahmen des ZEPRA-Projekts «Rauchfreie Spielplätze» wurden einige Anstrengungen unternommen, um der Problematik entgegenzuwirken. Allerdings beruhen diese Massnahmen auf Freiwilligkeit. Da sich bisher nur wenige Gemeinden dem Projekt angeschlossen haben, ist es auf diesem Weg nicht möglich, die Kinder auf allen Spielplätzen wirksam zu schützen. Nach Ansicht der Motionärinnen soll der Kanton das Heft selbst in die Hand nehmen, anstatt die Verantwortung den Gemeinden zu überlassen. «Die Risiken für die Kinder sind überall die gleichen, also macht ein Flickenteppich aus unterschiedlichen kommunalen Regelungen keinen Sinn», findet Jeannette Losa. Sie verweist darauf, dass Frankreich, Österreich und mehrere deutsche Bundesländer ebenfalls ein Rauchverbot auf Kinderspielplätzen kennen. Auch in anderen Kantonen der Schweiz sei die Idee der rauchfreien Spielplätze bereits aufgegriffen worden.

Die Stellungnahme der Regierung zur Motion von Jeannette Losa und Sarah Noger-Engeler liegt noch nicht vor, doch das Anliegen ist politisch breit abgestützt: Unter den Mitunterzeichnenden finden sich Politikerinnen und Politiker jeder Couleur. Die Chancen stehen somit gut, dass Kantonsrat den Vorstoss in der Novembersession gutheissen wird.

Medienmitteilung als PDF

Motion 42.22.18 (ratsinfo.sg.ch)