Im Juli wurden im Toggenburg mehreren Schafrisse durch den Wolf vermeldet. Demnach durchstreift mindestens ein Einzeltier oder gar ein Rudel die Region. Die Kriterien für einen Wolfsabschuss waren nach sorgfältiger Prüfung durch den Kanton allerdings nicht erfüllt.

Gefahr von Selbstjustiz

Die GRÜNEN des Kantons St.Gallen haben diese Woche einen konkreten Hinweis aus der Bevölkerung erhalten, dass sich aktuell im Toggenburg einige Wolfsgegner formieren, um den Wolf «verschwinden» zu lassen. Die GRÜNEN nehmen diesen alarmierenden Hinweis sehr ernst, denn illegale Wolfstötungen sind bereits aus anderen Kantonen wie Graubünden oder Wallis bekannt. Auch Deutschland verzeichnete in den letzten Jahren eine starke Zunahme illegaler Wolfstötungen. Eine reelle Gefahr von Selbstjustiz besteht auch im Kanton St.Gallen.

Politik steht in der Verantwortung

Die Stimmung beim Thema Wolf wurde erst Mitte August durch den Präsidenten der SVP des Kantons St.Gallen, Walter Gartmann, unnötig aufgeheizt. Wenn von Politiker*innen lautstark der sofortige Abschuss des Wolfs gefordert wird, obwohl die Abschusskriterien klar nicht erfüllt sind, kann dies von Einzelnen als Freibrief verstanden werden. Die GRÜNEN mahnen zur Besonnenheit und bieten Hand, um gemeinsam auf politischer Ebene praxistaugliche Lösungen für die Landwirtschaft zu finden. Rechtsstaatliche Grundsätze wie Gesetzmässigkeit und Verhältnismässigkeit sind auch im Umgang mit dem Wolf von allen Beteiligten zu respektieren.

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