An der Mitgliederversammlung in ihrer Heimstadt Wil wurde Meret Grob einstimmig als Ständeratskandidatin nominiert. Die anwesenden Mitglieder stimmten auch der Listenverbindung mit SP und GLP für die Nationalratswahlen ohne Gegenstimme zu.

Die Energiewende ist machbar, aber kein Selbstläufer

Der Workshop zum Thema Klima- und Energiepolitik wurde durch den Stromkonzern Axpo in Zusammenarbeit den GRÜNEN Kanton St.Gallen organisiert. Ziel war es, den Nationalratskandidierenden und Kantonsratsmitgliedern verschiedene Perspektiven auf die Herausforderungen im Bereich der Energieversorgung aufzuzeigen. Auch Vertreterinnen und Vertreter der GRÜNEN aus den Kantonen Thurgau und Aargau folgten der Einladung in den Gare de Lion.

Lukas Schürch, Leiter Public Affairs bei der Axpo, plädierte für die Kombination verschiedener erneuerbarer Energien und betonte die Bedeutung des grenzüberschreitenden europäischen Strommarktes. Professor Jürg Rohrer, Dozent für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, referierte zur Frage «Wie bekommen wir 45 GW Solarstrom in ein 10-GW-Stromnetz?». Sein Fazit: Ein markanter Ausbau der Solarenergie in der Schweiz sei machbar, doch die Politik sei gefordert, die Voraussetzungen dafür zu schaffen. Der Thurgauer Nationalrat Kurt Egger stellte die Klima- und Energiepolitik der GRÜNEN Schweiz vor und unterstützte insbesondere die Feststellung von Jürg Rohrer, dass der Ausbau der Solarenergie beschleunigt werden müsse. Franziska Ryser, St.Galler Nationalrätin und Vizepräsidentin der GRÜNEN Schweiz, verwies auf die bevorstehende Lancierung einer nationalen Solarinitiative.

Grünes Licht für Ständeratskandidatur und Klima-Allianz

Ganz im Sinne der Ressourceneffizienz nutzten die St.Galler GRÜNEN die Möglichkeit, den Energie-Workshop mit einer Mitgliederversammlung zu verbinden. Auf dem Programm stand zunächst die Nomination von Meret Grob als Ständeratskandidatin. Die Mitglieder folgten dem entsprechenden Antrag des Vorstands einstimmig.

Für Meret Grob war der Auftritt im Wiler Kulturzentrum ein Heimspiel: «Hier habe ich in meiner Jugend viel Zeit verbracht und mich in der Betriebsgruppe engagiert, hier wurde ich politisiert», sagte die 28-jährige Juristin und Stadtparlamentarierin. Orte wie der Gare de Lion seien für das gesellschaftliche Leben in einer Stadt und insbesondere für die Jugend von grossem Wert. Ihr Interesse an der Ständeratskandidatur begründete Grob mit ihrer beruflichen Tätigkeit als Koordinatorin Parteigremien der GRÜNEN Schweiz und persönliche Mitarbeiterin von Parteipräsident Balthasar Glättli: «In dieser Funktion habe ich einen tiefen Einblick in die Themen und Abläufe der Bundespolitik. Ich beobachte, dass der Ständerat in vielen Bereichen notwendige Fortschritte verhindert oder verzögert.» Es brauche dringend mehr junge und progressive Kräfte in der kleinen Kammer.

Nach der Nomination von Meret Grob hatten die Mitglieder noch über den Antrag des Vorstandes zu befinden, für die Nationalratswahlen im Kanton St.Gallen eine Listenverbindung mit den Sozialdemokraten und den Grünliberalen einzugehen. Mit der Listenverbindung unter dem Titel «Klima-Allianz» wird das Ziel verfolgt, die vier Sitze der ökologischen und progressiven Parteien zu sichern. Mehrere Anwesende unterstützten den Antrag mit engagierten Voten. Die Listenverbindung sei nicht nur ein Gebot der wahltaktischen Vernunft, sondern auch ein wichtiges Signal, dass SP, GRÜNE und GLP die Klimapolitik der Schweiz gemeinsam voranbringen wollen. Der Entscheid für die Listenverbindung fiel schliesslich ohne Gegenstimme.

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Referat von Prof. Jürg Rohrer (Foto: Diego Müggler)
Referent*innen am Workshop: Kurt Egger, Franziska Ryser, Lukas Schürch, Jürg Rohrer (Foto: von Diego Müggler)
Parteipräsident Daniel Bosshard, Ständeratskandidatin Meret Grob, Nationalrätin Franziska Ryser (Foto: Diego Müggler)