Gereift, aber noch jung: GRÜNE Kanton St.Gallen feiern 40-jähriges Jubiläum
Der 40-igste Geburtstag ist sicher ein Grund zum feiern und darum sind über 80 Mitglieder und ehemalige aus 4 Jahrzehnten zu einer grossen Geburtstagsfeier zusammengekommen. In ihrer Begrüssungsrede sagte Franzisa Ryser, dass 40 kein Alter für eine politische Partei ist, die GRÜNEN jedoch in dieser Zeit eine vergleichbare Reife und Erfahrung zu den Mitparteien erreicht haben. Trotzdem sind wir auch noch jung, denn die Leute aus der Gründerzeit sind noch mit dabei und sind Mitorganisatoren dieses Festes.
Wir haben uns aus regionalen, losen Gruppierungen zusammengefunden und sind heute kantonal und national ganz gut strukturiert und organisiert. Das hat Vorteile für den demokratischen Prozess: Wir werden nicht von einem zentralen Parteisekretariat oder einem Trump-Tower aus dirigiert, sondern die Basis macht die Politik, im hier und jetzt. Und gefundene Positionen dürfen sich auch wieder mal ändern.
Die GRÜNEN hatten oft eine Vorreiter:innen-Rolle. Sie waren unbequem, haben die Auswirkungen des auf kurzfristigen Profit ausgelegten Wirtschaftssystem aufgezeigt und Gewohnheiten als Bequemlichkeit entlarvt. Egal welches Thema: Atom-Ausstieg, Ehe für alle, Klimaschutz oder erneuerbare Energien – die GRÜNEN haben Themen angesprochen in einer Zeit, in der man für solche Aussagen belächelt wurde. Und trotzdem haben sie nicht aufgehört, bis diese Themen in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind.
Heute weiss jede:r, was die Klimaerhitzung verursacht und was auf uns zukommt, wenn wir nicht bald handeln; Jede:r weiss um die Vorteile der erneuerbaren Energien; und kaum jemand spricht sich öffentlich gegen eine inklusive und gleichberechtigte Gesellschaft aus.
Franziska Ryser erwähnt noch einige Highlights aus der Geschichte: 1984 die Wahl von Stefan Chiozza in den Kantonsrat, 1991 die Wahl von Pia Hollenstein in den Nationalrat und der Einzug der GRÜNEN Regionalparteien in dies Stadtparlamente von St.Gallen und Wil, aber auch die Exekutivmandate in Altstädten, Wil, Rapperswil-Jona und die des jüngsten Gemeinderats Diego Müggler in Steinach.
Zur Geschichte der 40 Jahre gab es eine Timeline-Show auf dem Beamer, zusammengestellt von Richi Faust mit vielen spannenden Dokumenten und Gesichtern aus alter und neuerer Zeit. Die Timeline-Show ist in begrenzter Anzahl auch als Buch erhältlich.
Bemerkenswert ist auch, dass wir die erfolgreichste Jungpartei haben. Ein Zeichen dafür, dass die GRÜNEN die Jungen motiviert, unterstützt und auf guten Wahllistenplätze setzt.
Danach erfreuten sie die Teilnehmer an einen feinen orientalischen Buffet (natürlich vegetarisch!). Und bevor das Fest mit Musik und Tanz Fahrt aufnahm, hörten sie noch den Grussworten Aline Trede zu, der Fraktionspräsidentin der GRÜNEN im Nationalrat, die aufforderte frecher und lustvoller zu Politisieren.
Im Grusswort des Regierungsrates des Kanton SG, überbracht von Laura Bucher, kam klar zum Ausdruck, dass die GRÜNEN im Kanton nicht nur ihre Berechtigung haben, sondern auch ein Gewinn für die Politik seien und nicht mehr wegzudenken.
In einer von Rahel Würmli geleiteten Gesprächsrunde mit Vertretern von vier Generationen erfuhr man mehr über die Motivation und die Erfolgsgeheimnisse von typischen Vertreter:innen ihrer Generation: Pia Hollenstein, Susanne Küenzli, Meinrad Gschwend und Diego Müggler erklärten, wie für sie Politik funktioniert.
Und dann wurde wirklich gefeiert und getanzt bis Mitternacht zu Life-Musik von Markus Rüeger & GreenTrees und der Disco Piccolo Green Team unterbrochen nur noch vom Anschneiden der Geburtstagstorte.
Es war ein tolles Fest mir Rückschau auf 40 Jahre GRÜNE Geschichte, das Mut macht für die Zukunft. Eine Zukunft, die grüner werden muss und die die GRÜNEN authentisch und aktiv mitgestalten werden.
Zum Schluss noch ein Feedback der Musiker: «Es war eindrücklich und ermutigend zu hören, was sich in den 40 Jahren GRÜNER Bewegung alles verändert hat – auch wenn wir global wie national gesehen vor schier unlösbaren Problemen stehen. Schlussendlich tut es aber einfach gut, unter engagierten Menschen zu sein und dafür Musik machen zu dürfen. Es ist etwas besonderes, ein kleiner Beitrag für den Zusammenhalt in besonders herausfordernden Zeiten.»