Der geplante Autobahnausbau mit dritter Röhre, Güterbahnhof und Liebeggspange in der Stadt St.Gallen wird nicht nur in der Stadt ihre Auswirkungen haben, sondern beansprucht auch bisher unversehrte Naturflächen auf dem Land. Dies zeigt sich an der nun veröffentlichen Planung der Deponie Wisental in Mörschwil, wo der Ausbruch aus den Tunnelbauten abgelagert werden soll. Die GRÜNEN Region Rorschach und der Stadt St.Gallen haben sich in der Vernehmlassung ablehnend gegen das Projekt geäussert und weisen auf zahlreiche Probleme mit dieser neuen Deponie hin. Wir hoffen stark, dass die Stimmenden noch dieses Jahr «Nein» sagen zur Finanzierung des Autobahnausbaus. Damit wäre auch die Deponie Wisental vom Tisch.

Plan der Deponie Wisental und oben die Depinue Riederen. 20 Jahre Deponiebetrieb für die Anwohner ein Horror. Bilder: CDS-Ingenieure

Falls die Deponie trotzdem kommt, gibt es wichtige Kritikpunkte die unbedingt bei einer eventuellen Realisierung beachtet werden sollten:

  • Es findet kein Recycling des Ausbruchmaterials statt. Bei vergleichbaren Projekte zeigt sich, dass damit das Deponievolumen um bis zu 50% verringert werden kann.
  • Der Verkehrs- und Bauemissionen (Lärm und Luftschadstoffe) könnten stark vermindert werden, wenn für den Materialtransport elektrische Fahrzeuge und Baumaschinen vorgeschrieben werden.
  • Es braucht unbedingt eine Koordination mit der in unmittelbarer Nähe liegenden Deponie Riederen, die demnächst eröffnet werden soll. Es kann der Bevölkerung nicht zugemutet werden, dass im Gebiet Wisental/Riederen 20 Jahre ein Deponiebetrieb herrscht.
  • Es braucht dringend wirksame Kompensationsmassnahmen für den Lebensraum von Wildtieren, Fledermäusen und Bienen, da dem Projekt alle Hochstammbäume im Gebiet zum Opfer fallen.
  • Die Zufahrt zur Deponie kreuzt einen attraktiven Velo- und Wanderweg. Es muss sichergestellt werden, dass die LKW-Fahrten vom Veloweg getrennt verlaufen und eine gesicherte Kreuzung erstellt wird.

Auch wenn nicht bestritten werden kann, dass es für gewisse Bauvorhaben auch Deponieplatz braucht, müssen wir alles daran setzen, so wenig wie möglich zu deponieren und die Deponien so naturverträglich wie möglich zu planen. Deponieplatz ist knapp und die Natur braucht viel Zeit, diese Wunden wieder zu heilen.