Gemäss Recherchen der GRÜNEN wurde der über 7000 m² grosse Parkplatz mit Recycling-Kunststoff-Rasengitter befestigt. Zwar verhindern Rasengitter die Versieglung des Bodens und erlauben wenigstens das Wachstum von Gras. Jedoch werden mit den 191 Tonnen Kunststoff, die hier verlegt wurden, der Boden und das Grundwasser mit einen Teil davon in Form von Mikroplastik belastet.

Gemäss Bundesamt für Umwelt gelangen in der Schweiz jährlich 14‘000 Tonnen Kunststoffe als Makro- und Mikroplastik in die Umwelt. Diese Kunststoffe zerfallen durch natürliche Prozesse in immer kleinere Teilchen und bauen sich nur langsam ab – mit negativen Folgen für Umwelt und Gesundheit. Mittlerweile werden überall Kunststoff-Fragmente nachgewiesen, in Ozeanen, dem arktischen Eis, in den Bergen, in Flüssen, Seen, Sedimenten, Böden und in der Luft.

Diese kleinen Kunststoff-Fragmente reichern sich als Mikroplastik in Böden und Gewässersedimenten immer weiter an. Mikroplastik wird von Menschen und Tieren meist mit der Nahrung aufgenommen. Auch im Verdauungstrakt von Vögeln und Fischen in der Schweiz wurde bereits Mikroplastik gefunden. Da die Konzentrationen in der Umwelt langfristig zunehmen werden, können negative Effekte auf die Organismen auftreten.

Die mittel- und langfristigen Auswirkungen auf Mensch, Tier und Pflanzen sind bis heute noch wenig erforscht. Es ist zu befürchten, dass sehr kleine Kunststoffpartikel – sogenanntes Nanoplastik – durch die Darm oder Lungenwand ins Körperinnere gelangen können und dort Entzündungsreaktionen auslösen oder Bestandteile des Kunststoffs freisetzen, welche die Gesundheit beeinträchtigen.

Das BAFU befürwortet daher, das Vorsorgeprinzip anzuwenden und die Kunststoff­einträge in die Umwelt zu weit wie möglich zu reduzieren.

Dessen ungeachtet bewilligte das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) die Kunststoff-Rasengitter beim Flugfeld Altenrhein. Nach einem Bericht des Umwelt Bundesamt (Deutschland) gelangen durch Absplitterung, Abrieb und Verwitterung während der Nutzungsdauer und dem Verbleib eines kleinen Teils beim Rückbau ca. 5.5% der Kunststoffmasse in den Boden. Dies macht im Fall dieses Parkplatzes rund 10 Tonnen Mikroplastik aus, der zusätzlich in den Boden und in die Grundwasserschichten des Flugfeldareals gelangen werden.

In einer Interpellation im St.Galler Kantonsrat verlangt daher die GRÜNE Kantonsrätin Jeannette Losa Auskunft darüber, wie künftig der Eintrag von Mikroplastik im Rahmen von Bewilligungsverfahren reduziert werden kann und ob neue Vorschriften und Richtlinien für den Umgang mit Kunststoffen im Bauwesen erlassen werden müssen.

Im Fall des Parkplatzes beim Flugfeld Altenrhein ist der Umweltschaden für die Lebensdauer der Kunststoff-Elemente mit behördlicher Genehmigung bereits angerichtet. Weder die Umweltverträglichkeitsprüfung des Ingenieurbüros, noch das Datenblatt des Rasengitter-Herstellers gingen auf die Mikroplastik-Problematik ein. Hoffen können wir nur, dass über die Zeit Kontrollen zum Eintrag und zu den Auswirkungen gemacht werden und künftig Bauherren und Behörden etwas daraus lernen und damit der Schaden für Mensch und Umwelt möglichst gering bleibt.