Noch als Bürger mit losem Interesse an lokalen politischen Geschehnissen hat mich die enge und langwierige Überquerung der St.Leonhardstrasse beschäftigt. Da brauchen die inzwischen täglich über 2500 Überquerenden zwei oder gar drei Anläufe. Das ist nicht die Stadt der kurzen Wege.

Jetzt ist die Stadt so weit, dieses Problem zu lösen. Ein Gewinn für sämtliche Verkehrsteilnehmende, Anwohner:innen und Gewerbetreibende. Ein hoher Mehrwert für den Langsamverkehr, also ein Gewinn für die Umwelt. Ein paar Bäume müssen temporär weichen, aber dies zugunsten der Fussgänger:innen, Rollstuhlfahrer:innen und Velofahrer:innen. Dieses Mal weichen Sie nicht dem motorisierten Individualverkehr. So entwickelt sich die Gesellschaft weiter. Mit Blick auf die Stadtklima-Initiativen hier ein Gedanke, der bis vor wenigen Jahren noch illusorisch angemutet hätte: Früher mussten die Bäume den Autos weichen, heute weichen sie den Menschen und in Zukunft dürfen die Autos vermehrt den Bäumen weichen.

In der Kommission konnten einige wichtige Punkte geklärt werden:

So kann westseitig aufgrund von Platzverhältnissen und der Höhendifferenz keine rollstuhlkompatible Rampe erstellt werden. Abhilfe schafft ein Fahrstuhl.

Die Möglichkeiten der Ampelschaltung sind aufgrund geltender ASTRA- Vorgaben ausgereizt, so kann keine einmalige Überquerung erreicht werden.

Klar würden wir bevorzugen, wenn gleich der MIV unterirdisch geführt wird, aber die Grünen sind eben realistischer wie manchmal verschrien.

Dank der Zufuhr natürlichen Lichts soll der Tunnel jedoch kein Unort werden, sondern ein freundlicher Zugang vom Bahnhof zum beliebtesten öffentlichen Platz der Stadt. Und wenn das Budget es zulässt, kann Kunst am Bau zusätzlich Abhilfe verschaffen. So darf gerne noch vor der trennenden Farbgebung darüber nachgedacht werden, ob die sowieso nötigen Malerarbeiten gleich von Kunstschaffenden ausgeführt werden könnten.

So begrüssen wir ganz klar den Verpflichtungskredit und bitten das gesamte Parlament, sich dieser Haltung anzuschliessen.