Die GRÜNEN haben bei den Nationalratswahlen im vergangenen Oktober 2023 im Wahlkreis St.Gallen einen Wähler:innenanteil von 11.8% erreicht. Das sind 1.6 Prozentpunkte mehr als bei den Kantonsratswahlen 2020. Deshalb steigt die Kreispartei motiviert in den Wahlkampf für die anstehenden Kantonsratswahlen: «Unser Ziel ist es, den Wähler:innenanteil im Vergleich zu 2020 zu steigern und im Wahlkreis St.Gallen einen vierten Sitz zu gewinnen», sagte Christian Huber, Präsident der GRÜNEN Stadt und Region St.Gallen, am Samstagnachmittag an der Nominationsversammlung im Botanischen Garten. «Die GRÜNEN sind die kompetente und konsequente Umweltpartei, aber auch die Partei der liberalen Grundrechte, der sozialen Verantwortung und der Lebensqualität». Der vergangene Sommer habe weltweit neue Rekordtemperaturen gebracht, das Jahr 2023 dürfte global das mit Abstand heisseste Jahr werden. Zur Erreichung der Pariser Klimaziele seien deshalb auch im Kanton St.Gallen endlich griffige Massnahmen nötig. So sei beispielsweise der fast 1 Milliarden Franken teure geplante Autobahnanschluss beim Güterbahnhof nicht vereinbar mit den Klimaschutzzielen. Zudem nehme der dadurch verursachte zusätzliche Autoverkehr dem Fuss- und Veloverkehr sowie dem öffentlichen Verkehr den dringend benötigten Platz weg.

Die GRÜNEN Stadt und Region St.Gallen steigen mit 15 Kandidatinnen und 14 Kandidaten in den Wahlkampf. Angeführt wird die Wahlliste von Margot Benz (St.Gallen, bisher) und Regierungsratskandidat Daniel Bosshard (St.Gallen, bisher). Mit Ladina Bischof (Gaiserwald) und Rebekka Schmid (St.Gallen) setzen die GRÜNEN zwei Nachwuchspolitikerinnen der Jungen Grünen auf die Plätze 3 und 5 der Hauptliste. «Ein Parlament sollte die Gesamtbevölkerung möglichst gut repräsentieren. Aktuell sind die unter 30-Jährigen und gerade junge Frauen im Kantonsrat stark untervertreten. Mit Ladina Bischof, der 24-jährigen Co-Präsidentin der Jungen Grünen, und der 26-jährigen Rebekka Schmid, die seit drei Jahren Mitglied im St.Galler Stadtparlament ist, möchten wir der jungen Bevölkerung im Kantonsrat eine Stimme geben», begründete Christian Huber den Vorschlag des Gesamtvorstandes. Auf Platz 4 vervollständigt mit Jeyakumar Thurairajah ein ausgebildeter Pflegefachmann HF aus dem Kantonsspital St.Gallen das Spitzenquintett. Thurairajah ist 1988 vom Bürgerkrieg in Sri Lanka in die Schweiz geflüchtet und politisiert seit über sieben Jahren im Stadtparlament St.Gallen für die GRÜNEN. «Jeyakumar Thurairajah ist erfahrener Stadtparlamentarier und kennt die Lebensrealität aus zwei Bereichen persönlich, über die im Kantonsparlament häufig diskutiert wird: Einerseits jene von Personen, die im Kanton St.Gallen Schutz und Frieden suchen, andererseits jene von Arbeitenden im Pflegedienst», so Huber.

Nicht mehr zur Wahl antreten wird Thomas Schwager. Schwager rutschte 2015 für Franziska Wenk in den Kantonsrat nach. Zuvor sass er bereits für über zehn Jahre im St.Galler Stadtparlament. «Nach bald 20 Jahren ist die Zeit gekommen, im Parlament jüngeren Kräften Platz zu machen», erklärte Schwager seinen Entscheid an der Nominationsversammlung. Unter Schwagers Führung als Kantonalpräsident gelang es den GRÜNEN bei den Nationalratswahlen 2019 mit Franziska Ryser den verlorenen Sitz von 2015 zurückzuerobern. Schwager wird sich in Zukunft ganz auf seine Aufgabe als Geschäftsleiter des Mieterinnen- und Mieterverbands Ostschweiz konzentrieren.

Die anwesenden Mitglieder der GRÜNEN Stadt und Region stimmten am Samstagnachmittag im Botanischen Garten der Nomination der Kantonsratsliste ohne Gegenstimmen zu und gaben dem Vorstand ihr Einverständnis, den für Thomas Schwager freiwerdenden Listenplatz in den nächsten Tagen bis zur Einreichung der definitiven Liste noch zu besetzen.

Zusätzlich zur Hauptliste werden die Jungen Grünen wie gewohnt mit einer eigenen Wahlliste zu den Kantonsratswahlen antreten.

Die 29 Kandidierenden im Überblick: 

  1. Margot Benz (bisher), 1963, St.Gallen:
    MLaw HSG, Rechtsanwältin, Kantonsrätin
  2. Daniel Bosshard (bisher), 1983, St.Gallen:
    Umweltnaturwissenschaftler ETH, Unternehmer, Kantonsrat
  3. Ladina Bischof, 1999, Gaiserwald:
    Studentin Politikwissenschaften und Biologie, Co-Präsidentin Junge Grüne
  4. Jeyakumar Thurairajah, 1970, St.Gallen:
    Pflegefachmann HF, interkultureller Übersetzer, Stadtparlamentarier
  5. Rebekka Schmid, 1997, St.Gallen:
    Bäcker-/Konditorin, Oberstufenlehrerin, Stadtparlamentarierin
  6. Mischa Herzog, 1987, St.Gallen:
    Unternehmer, Gestalter Werbetechniker, Stadtparlamentarier
  7. Alessia Valentini, 1994, St.Gallen:
    Studentin Psychologie, Mitarbeiterin PH, Yogalehrerin,
  8. Michael Breu, 1971, St.Gallen:
    MAS Umweltwissenschaften, Wissenschaftsjournalist BR, Kommunikationsberater
  9. Marianna Buser, 1967, St.Gallen:
    Köchin, Kursleiterin Botanik
  10. Christian Huber, 1989, St.Gallen:
    Mittelschullehrer, Geograf und Historiker, Stadtparlamentarier
  11. Andrea Thoma, 1984, St.Gallen:
    Soziologin und Sozialarbeiterin MSc, Wissenschaftliche Mitarbeiterin OST
  12. Arnold Mauchle, 1993, St.Gallen:
    Umweltingenieur ETH, Stadtparlamentarier
  13. Cornelia Federer, 1964, St.Gallen:
    Pflegefachfrau HF, Klassische Homöopatin, Stadtparlamentarierin
  14. Felix Rütsche, 1971, St.Gallen:
    Geschäftsführer Souvenir St.Gallen, kath. Kirchenverwaltungsrat
  15. Julia Sutter, 1987, St.Gallen:
    Kommunikation Fachverantwortliche evang.-ref. Kirche St.Gallen, Autorin
  16. Ismail Günes, 1965, St.Gallen:
    Hauswart
  17. Barbara Ramel, 1970, St.Gallen:
    Lehrperson Integrationskurse Berufsschule, M.A. Kultur- & Literaturwissenschaften
  18. Simon Kogler, 1988, St.Gallen:
    Ingenieur Erneuerbare Energien
  19. Monika Bischof, 1961, Gaiserwald:
    Therapeutin Biofeedback, Pflegefachfrau HF
  20. Benjamin Strässle, 1980, St.Gallen:
    Gerichtsschreiber BVG, Präsident Familiengarten Rotmonten
  21. Judith Küng, 1994, St.Gallen:
    Sekundarlehrerin
  22. Zeqir Sadrija, 1963, St.Gallen:
    Kellner, Übersetzer
  23. Nathalie Hubler, 1974, St.Gallen:
    freischaffende Schauspielerin und Erzählerin, Mitgründerin Theater 111
  24. Martin Eberle, 1974, St.Gallen:
    Leiter Jugendarbeit Gossau
  25. Donata Faust, 1961, St.Gallen:
    Sekundarlehrerin
  26. Markus Mauchle, 1961, St.Gallen:
    Geograf
  27. Regula Frehner-Furrer, 1970, St.Gallen:
    Sozialarbeiterin, Musikgeragogin
  28. Samuel Kellenberger, 1976, St.Gallen:
    Psychosozialer Berater i.A., Dipl. Architekt ETH
  29. Antonella Piazza, 1962, St.Gallen:
    Übersetzerin, Betriebsgruppe Cabi Antirassismus-Treff

 

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Fotos (Robert Furrer):